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Beschäftigte zum Fahrradfahren ermutigen
Um das Klima zu schonen oder für mehr Bewegung im Alltag: Immer mehr Beschäftigte nehmen das Rad zur Arbeit. © Getty Images/shtonado

Gesundheitsschutz : Beschäftigte zum Fahrradfahren ermutigen

Immer mehr Arbeitnehmende radeln zur Arbeit. Führungskräfte sollten dies unterstützen. Nicht nur, weil sie damit die Gesundheit ihrer Beschäftigten fördern.

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) genügt es schon, fünfmal pro Woche eine halbe Stunde mit dem Rad zu fahren, um Krankheiten entgegenzuwirken. Die Universität Frankfurt fand 2015 im Rahmen ihrer Studie „Mobilität und Gesundheit“ heraus, dass Arbeitnehmende, die mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen, durchschnittlich zwei Tage pro Jahr weniger krank sind als Auto- und ÖPNV-Nutzer. „Führungskräfte sind daher gut beraten, sich aktiv dafür einzusetzen, dass ihre Mitarbeitenden mit dem Rad zur Arbeit fahren“, meint Ralf Hüttig von der Berufsgenossenschaft Verkehr.

Doch nicht nur aus gesundheitlichen Gründen kann es sinnvoll sein, das Radfahren zu fördern. Immer mehr Arbeitgebende erkennen diese Vorteile, sagt Julia Fohmann, Pressesprecherin beim Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR). Unternehmen, in denen bisher kaum geradelt wird, empfiehlt sie eine Evaluation: „Mangelt es an sicheren und geschützten Abstellplätzen? Oder an Waschmöglichkeiten? Möglicherweise können Führungskräfte ihre Angestellten mit wenigen Maßnahmen dazu bewegen, aufs Rad zu steigen.“ Eine einfache Lösung könne sein, selbst als Vorbild zu fungieren und in die Pedale zu treten. „Fahrradhelm und Warnweste nicht vergessen!“, erinnert Fohmann.

10 Tipps, um die Fahrradnutzung zu fördern

  1. Fahrradaktionstag initiieren, an dem verschiedene (Elektro-)Fahrräder präsentiert und Probe gefahren sowie Helme und Klingeln getestet werden können (etwa in Kooperation mit dem DVR und dem ADFC)
  2. Fahrsicherheitstraining anbieten (etwa über den DVR oder ADFC)
  3. Sichere Fahrradstellplätze schaffen, die Mitarbeitende kostenfrei nutzen können
  4. Kostenlosen Radcheck zum Saisonbeginn anbieten, Fahrradreparaturservice oder Fahrradcodierung in Kooperation mit der Polizei
  5. Kostenloses Laden von Elektrofahrrädern anbieten
  6. Wasch- und Umkleidemöglichkeiten im Unternehmen zur Verfügung stellen
  7. Möglichkeiten der Fahrradnutzung umfassend kommunizieren (z. B. Intranet-Seite, Faltblatt)
  8. Fahrradhelme und Sicherheitswesten für die Belegschaft bereitstellen
  9. Fahrradwegekarten für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zugänglich aushängen
  10. Firmenfahrräder anschaffen (ggf. auch Pedelecs). Alternativ kann der Belegschaft die kostengünstige Nutzung eines individuellen Fahrrads (zum Beispiel nach dem Konzept des Dienstradleasings) ermöglicht werden.

8 gute Gründe fürs Fahrradfahren

  1. Fahrradfahren hält gesund, beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor, stärkt das Immunsystem, die Kondition und die Leistungsfähigkeit.
  2. Radelnde Mitarbeitende sind im Durchschnitt seltener krank. Sie verringern die Ausfallzeiten im Unternehmen.
  3. Bei Entfernungen bis fünf Kilometer ist das Fahrrad die schnellste Möglichkeit, ans Ziel zu kommen.
  4. Radfahren schont das Klima und verbessert die betriebliche Klimabilanz.
  5. Das Rad für kurze Besorgungs- oder Geschäftsfahrten zu nutzen, spart Auto- oder Taxikosten.
  6. Fahrradfahren macht wach, bringt den Kreislauf in Schwung und lässt einen fitter in den Tag starten.
  7. Der Verkehrsraum in den Städten wird entlastet, was zu weniger Staus führt.
  8. Das Image des Unternehmens wird gestärkt, wenn es sich für eine nachhaltigere Mobilität einsetzt.

Gefahrenstellen vermeiden

Der interaktive Unfallatlas der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder zeigt Unfälle mit Personenschaden. Mit ihm lassen sich sichere Fahrradrouten zur Arbeitsstätte planen.