topeins 2/2022

persönliche Themen zu besprechen oder um kreative Aufgaben, bei denen es auf wechselseitigen Input der Betei- ligten ankommt, zu lösen (mehr dazu im Interview auf Seite 23). Zugleich ist genau diese Möglichkeit, mit den Kolleginnen und Kollegen zu interagieren, auch für viele Beschäf- tigte ein Grund, wieder vermehrt ins Büro zu gehen. So ergab eine Befragung des Fraunhofer IAO vom Sommer 2021 unter rund 1.700 Menschen: Etwa die Hälfte von ihnen möchte wieder mehr ins Büro kommen – vorausgesetzt, auch das übrige Team ist dort wieder präsen- ter. Weitere wichtige Faktoren waren die Verkehrsanbindung des Unterneh- mens und welche Verpflegung angebo- ten wird. Beschäftigte binden und Chance für die Gewinnung von Fachkräften nutzen Vieles spricht also dafür, dass die künf- tige Arbeitswelt hybrid sein wird. Das verlangt Führungskräften viel ab. Für Thomas Voß von den LWL-Kliniken überwiegen am Ende des Arbeitstages jedoch die Vorteile: „Den Arbeitsort zu flexibilisieren, bringt meiner Erfahrung nach nur Vorteile: Die Beschäftigten sind zufrieden, die Mitarbeitendenbindung wird gestärkt, die Arbeitgeberattraktivi- tät steigt und die Umwelt wird entlastet.“ ZUM WEITERLESEN Befragungsreihe „Arbeiten im New Normal“ ia o.fraunhofer.de > Forschung > Organisationsentwicklung und Arbeitsgestaltung GESUNDHEIT- Im Homeoffice ist es für Führungs- kräfte schwieriger geworden, Anzeichen gesundheitlicher Proble- me bei Beschäftigten zu erkennen. In Videokonferenzen oder Telefonaten sollte es daher nicht nur um Fachli- ches gehen, sondern auch die Belas- tungen und Beanspruchungen sollten thematisiert werden. Die Arbeitszeit, die Arbeitsmenge oder die Anforde- rungen können sich negativ auf die psychische Gesundheit auswirken. Körperliche Belastungen wie die ergonomische Haltung, aber auch Bewegungsmangel gilt es ebenfalls im Blick zu behalten. Check-up Homeoffice: publikationen.dguv.de Webcode: p021662 GEFÄHRDUNGSBEURTEILUNG- Beim Erstellen der Gefährdungsbeur- teilung ist es wichtig, sowohl auf die Situation im Büro als auch auf die am heimischen Arbeitsplatz einzu- gehen. Psychische Faktoren sollten besonders berücksichtigt werden. topeins.dguv.de Suche: Gefährdungsbeurteilung: Psychische Belastungen frühzeitig erkennen VERSICHERUNGSSCHUTZ- Seit Mitte Juni 2021 sind Beschäftig- te bei einem Unfall im Homeoffice im gleichen Umfang wie in der Betriebs- stätte versichert. Wie im Unterneh- men gilt dies für Wege, die mit der Arbeit verbunden sind. Ebenso sind zu Hause arbeitende Eltern auf den Wegen zwischen Homeoffice und Kita oder Schule versichert. Ausführlicher: dguv.de, Webcode: dp1318439 TELEARBEIT /MOBILES ARBEITEN- Eine Dienst- oder Betriebsvereinba- rung sollte regeln, welche Form des Homeoffice möglich ist. Bei Telear- beit sind Arbeitsort, Dauer sowie wöchentliche Arbeitszeit klar fest- gelegt. Arbeitgebende stellen die benötigte Ausstattung wie Mobiliar und Arbeitsmittel einschließlich der Technik. Das mobile Arbeiten ist aktuell weniger klar definiert. Grund- sätzlich gelten Arbeitsschutz- und Arbeitszeitgesetz auch für das mobile Arbeiten. Allerdings sind Detailfragen, etwa zur Arbeitsmittel- beschaffung, aktuell ungeregelt. Arbeiten im Homeoffice: publikationen.dguv.de Webcode: p021569 Arbeitsschutz im Homeoffice 12 TITELTHEMA top eins 2 | 2022

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