topeins 2/2022

Rund fünf Millionen Beschäftigte kom­ men wie Klotzkowski aufgrund ihres Be­ rufs mit biologischen Arbeitsstoffen wie Viren, Bakterien und anderen Mikro­ organismen in Kontakt. Damit sie sich nicht infizieren, sind Führungskräfte ge­ fragt, die sich für eine möglichst sichere Arbeitsumgebung einsetzen. Infektionsschutz bei nicht gezielten Tätigkeiten Der erste Schritt besteht darin, den be­ treffenden Biostoff im Rahmen der Ge­ fährdungsbeurteilung einer von vier Risikogruppen zuzuordnen. „Das Coro­ navirus etwa gehört zur Risikogruppe drei“, erklärt Dr. André Fischer, zentra­ Z uerst kommt die FFP3-Maske. Dann folgen Schutzbrille, OP- Haube und schließlich das Face- Shield. Über die Hände streift sich Thomas Klotzkowski noch ein frisches Paar Einmalhandschuhe, dann geht es für den Sicherheitsbeauftragten und Pfleger auf der Sonderisolierstati­ on an der Berliner Charité gemeinsam mit dem behandelnden Arzt durch die Schleuse. Sie führt zum dritten Pati­ enten mit COVID-19, dem Klotzkowski an diesem Tag eine Visite abstattet. Das Prozedere ist für das Personal der Sonderisolierstation Teil ihres Alltags. Jeden Tag pflegen und behandeln die Beschäftigten am Campus Virchow- Klinikum im Herzen der Hauptstadt hochansteckende Patientinnen und Patienten. „Früher waren wir hier mit Krankheiten wie Tuberkulose oder Ma­ laria konfrontiert, doch seit Beginn der Pandemie behandeln wir ausschließlich COVID-Patienten“, erzählt der Pfleger. ler Beauftragter für Biologische Sicher­ heit der Charité. Entsprechend weitrei­ chend sind die Schutzmaßnahmen, um die Ansteckungsgefahr bestmöglich zu eliminieren. „BeimdirektenUmgangmit Infizierten tragen wir zum Beispiel Per­ sönliche Schutzausrüstung – virendichte Kittel, Handschuhe und FFP3-Masken“, so Klotzkowski. Die Führungskräfte der Sonderisolier­ station wissen in der Regel, mit welchen Biostoffen die Beschäftigten es zu tun haben, und können entsprechende Vor­ kehrungen treffen. In anderen Bereichen der Charité verfügen die Beschäftigten häufig über weniger Informationen, zum Ob im Labor, im Krankenhaus oder in der Abfallentsorgung: Gefährliche Biostoffe begegnen Beschäftigten in unterschiedlichsten Branchen. Die Berliner Charité zeigt, wie Führungskräfte für ein sicheres Arbeitsumfeld sorgen können. VON JULIEN HOFFMANN Wenn Infektionsschutz Alltag ist Labormitarbeitende der Charité sind durch Handschuhe, eine Glasscheibe und eine spezielle Lüftungsanlage der Sicherheitswerk- bank vor Erregern geschützt. Charité top eins 2 | 2022 14 VERANTWORTLICH FÜHREN

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