topeins 2/2022

werden zudem attraktiv für Arbeitsu- chende. Denn immer mehr Menschen achten bei der Jobsuche auf CSR-Maß- nahmen. So gaben bei einer Befragung der Königsteiner Gruppe aus dem Jahr 2020 mehr als die Hälfte der Befragten an, dass eine ausgeprägte Haltung zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit für sie zu den wichtigsten drei Anreizen gehö- ren, sich für einen Arbeitgebenden zu interessieren. Ein ähnliches Bild zeichnet die Uni- versum Student Survey, an der zuletzt 47.000 Studierende teilnahmen. Jede vierte befragte Person gab an, künfti- ge Arbeitgebende vor allem nach der CSR auszuwählen. Nur neun Prozent war die Option auf eine schnelle Be- „Essbare Stadt“ oder „Kommunen für eine biologische Vielfalt“ beispielswei- se unterstützen Gemeinden und Städte dabei, städtische Flächen nachhaltiger zu nutzen. Kirchengemeinden, Jugend- clubs oder andere kommunale Begeg- nungsstätten mit ins Boot zu holen, ist laut Lumme ebenfalls empfehlenswert. Auch in vielen anderen Städten haben sich Verwaltungen und Behörden Nach- haltigkeitsziele gesetzt. Corporate Social Responsibility, kurz CSR, heißt das frei- willige Engagement von Unternehmen, sich für soziale, ökologische und öko- nomische Nachhaltigkeitsziele einzu- setzen. Das ist nicht nur gut fürs Klima, sondern fördert auch einmenschenwür- diges Zusammenleben. Unternehmen förderung wichtig. Um sich imWettbe- werb um Arbeitskräfte zu behaupten, ist nachhaltiges Handeln also für Be- hörden ein wichtiger Hebel. Erfreulich sei laut Lumme vor allem, dass sich der Prozess zu mehr Nachhaltigkeit im- mer weiter verselbstständige, wenn der Anfang erst einmal gemacht ist. „Zu- nächst gilt es, Personen dafür zu ge- winnen, weil ein ,zusätzliches‘ Thema vorerst einen Mehraufwand bedeutet. Nach nunmehr fünf Jahren kommuna- ler Entwicklungspolitik haben jedoch viele den Mehrwert erkannt. Alle Be- reiche der Stadtverwaltung handeln dementsprechend und eigenständig.“ Nachhaltigkeit umfasst mehr als Umweltschutz Wichtig ist es, bei allen Maßnahmen die Sicherheit der Beschäftigten nicht zu vernachlässigen. Wer auf dem Fahr- rad ungeübt ist, sollte zunächst für die Unfallgefahr sensibilisiert werden. Füh- rungskräfte können Sicherheitstrai- nings anbieten. Kommen Lastenräder zumEinsatz, sollten Beschäftigte zudem darin geschult werden, wie sie Ladung gleichmäßig verteilen und sichern. Für die Stadtverwaltung bedeutet Nach- haltigkeit nicht nur Umweltschutz, sondern grundsätzlich fairer und wi- derstandsfähiger zu werden. „Wider- standsfähiger werden die Kommune, die Stadtverwaltung und die Menschen, die hier leben und arbeiten, wenn sie das Zepter des Handelns selbst in die Hand nehmen und aktiv in alle Belange eingreifen können. Das gilt lokal und global“, so Herschelmann. Eine diver- sifizierte und starke Demokratie sei da- für der Grundstein. „Letztlich bedeutet Nachhaltigkeit, unsere Lebensgrundla- ge zu erhalten. Dabei sollte die Verwal- tungsebene Vorbild sein.“ Zahlreiche Anregungen für mehr Nachhaltigkeit im Arbeitsleben: forum.dguv.de/ausgabe/1-2022 Aufklären Im Unternehmen Vorträge über Nachhaltigkeitsthemen organisieren, von Fachleuten aus der Wissenschaft oder von Umweltverbänden. Belohnen Beschäftigte, die im Urlaub auf Flugreisen verzichten, erhalten einen Extraurlaubstag oder Zuschuss zum Zugticket. Spielen Wer radelt am meisten? Zurück- gelegte Kilometer auf Dienst- und Arbeitswegen dokumentieren. Die ersten drei Plätze erhalten ein passendes Geschenk, zum Beispiel einen Fahrradhelm. Drei Ideen für mehr Nachhaltigkeit In immer mehr Kommunen sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsamts auf Fahrrädern unterwegs – statt mit dem Auto. Picture Alliance/Jan Woitas SMART ARBEITEN 25 2 | 2022 top eins

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