topeins 3/2022

D ieAufregungwar groß, nach- dem Gäste Beschäftigten eines Stuttgarter Schwimm- bads vorwarfen, sie wegen ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert zu haben. Der Bäderbe- trieb und die Stadtverwaltung reagier- ten umgehend. Die Abteilung für indi- viduelle Chancengleichheit von Frauen und Männern wurde eingeschaltet. In enger Zusammenarbeit mit den Bäder- betrieben und Beratungsstellen orga- nisierte die Abteilung Schulungen und Workshops zum Thema Vielfalt. Ziel war es, Veränderungen anzustoßen, damit sich die Diskriminierung nicht wiederholt. An den Workshops nahmen Führungskräfte wie Beschäftigte teil. „Mit einer Veranstaltung sind solche Prozesse aber nicht abgeschlossen. Es ist wichtig, da dranzubleiben, um einen nachhaltigen Wandel durchzusetzen“, meint Franziska Haase-Flaig, Interims- leiterin der Abteilung für individuelle Chancengleichheit. Für Unternehmen und Einrichtungen gibt es in Deutschland die gesetzliche Pflicht, in Fällen von Diskriminierung einzugreifen. Das Allgemeine Gleich- behandlungsgesetz (AGG) schützt Be- schäftigte vor Diskriminierung. Der Schutz umfasst Benachteiligungen aus rassistischen Gründen oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, ei- ner Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität. Zusätzlich zu den gesetzlichen Vorgaben hat die Landeshauptstadt Stuttgart 2019 eine Antidiskriminierungserklärung unterzeichnet und sich verpflichtet, gegen alle Formen von Menschenfeind- lichkeit, Diskriminierung, Antisemi- tismus, Ausgrenzung und Rassismus vorzugehen. Die Grundsätze der Er- klärung sollen handlungsleitend und maßgebend für den Umgang der Mitar- beitenden miteinander und gegenüber Dritten sein sowie umgekehrt. Darüber hinaus können in Unternehmen und Einrichtungen Betriebs- oder Dienst- vereinbarungen geschlossen werden, die Diskriminierung explizit ausschlie- ßen. Bei der Umsetzung im beruflichen Alltag kommt Führungskräften eine Schlüsselrolle zu. „Von ihnen geht Beschäftigte vor Benachteiligung zu schützen, ist eine Führungsaufgabe. Prävention spielt eine wichtige Rolle, aber auch die Förderung von vielfältigen Teams. VON JÖRN KÄSEBIER Diskriminierung im Team stoppen TITELTHEMA 9 3 | 2022 top eins

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