topeins 4/2022

Gut gegen schlechte Luft Das Klima in Büroräumen ist ein unter Kolleginnen und Kollegen heiß diskutiertes Thema – besonders im Winter. Die Technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR) liefern wichtige Anhaltspunkte, was beim Heizen und Lüften zu beachten ist. D as Temperatur- und Klimaempfinden ist sehr individu- ell. Allgemeingültige Aussagen zum Raumklima sind daher schwer zu treffen. Die Qualität des Raumklimas objektiv zu beurteilen und ein gesundes Raumklima herzustel- len, kann daher herausfordernd sein. Neue Mindesttemperatur beachten Laut Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) müssen Arbeitsräume gesundheitlich zuträglich temperiert sein. Die ASR A3.5 „Raum- temperatur“ empfiehlt bei leichten Tätigkeiten imWinter 20 bis 22 Grad Celsius. Allerdings gelten seit September und Oktober neue Energieeinsparverordnungen. Sie schreiben vor, dass Räu- me in öffentlichen Nichtwohngebäuden – mit einigen Ausnah- men – unbeheizt bleibenmüssen, sofern sie nicht demAufenthalt von Personen dienen. Zudemwird temporär die Mindesttempe- ratur um ein Grad gesenkt. Das bedeutet für Arbeitsplätze, an denen überwiegend sitzende Tätigkeiten ausgeführt werden, dass es dort nicht wärmer als 19 Grad sein darf. Gehalt an Kohlendioxid im Auge behalten In Büroräumen ist auch „verbrauchte Luft“ ein wichtiges Thema. Raumluft empfinden die Menschen dann als verbraucht, wenn der Anteil an Kohlendioxid (CO 2 ) erhöht ist und sich mit Aus- dünstungen von Materialien und Körpern mischt. Verbrauchte Luft kann dazu führen, dass sich Beschäftigte schlecht konzen- trieren können und mehr Fehler machen. Manche bekommen auch Kopfschmerzen. Die ASR A3.6 „Lüftung“ empfiehlt für ein angenehmes Raumklima einen Kohlendioxidgehalt von unter 1.000 Parts per Million (ppm). Spätestens ab 2.000 ppm sollte gelüftet werden. Lüften führt verbrauchte Luft ab Die effektivste Methode, um verbrauchte Luft abzuführen, ist das Lüften. In Büroräumen kann meist manuell über Fenster und Türen gelüftet werden. Wie oft die Raumluft durch frische Außenluft ersetzt werden sollte, hängt davon ab, wie groß der Raum ist, wie viele Personen darin arbeiten und welche Tätigkei- ten sie ausüben. Eine gute Kenngröße ist die CO 2 -Konzentration. In der Regel sollte die Raumluft jede Stunde einmal vollstän- dig erneuert werden. Am schnellsten gelingt dies durch kur- zes Stoßlüften. Dabei wird ein Fenster etwa drei Minuten ganz geöffnet. Wenn möglich, sind dabei zwei gegenüberliegende Fenster gleichzeitig zu öffnen. Verbrauchte Luft kann dazu führen, dass sich Beschäftigte schlecht kon- zentrieren und mehr Fehler machen. Manche bekom- men auch Kopfschmerzen. Regelmäßiges Lüften hilft dabei, verbrauchte Luft abzuführen. Dazu sollten Fenster einige Minuten lang ganz geöffnet werden. DGUV/Dominik Buschardt Ein Lüftungskonzept für Innenräume erstellen: publikationen.dguv.de, Webcode: p022153 top eins 4 | 2022 6 UPDATE RECHT

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