topeins 3/2021

Schutzhelme und -brillen zum Einsatz, um zu kontrollieren, ob die Beschäftig­ ten die richtige Schutzkleidung trugen. Nur wenn dies zutraf, bekamen sie Zu­ gang zur Baustelle“, berichtet Werner. Zudem konnten die Wartungsintervalle der PSA und die Unterweisungen der Be­ schäftigten elektronisch erfasst werden. Herausfordernd ist die Zertifizierung smarter PSA Was toll klingt, ist in der Herstellung noch ziemlich kompliziert. Denn Elek­ tronik spielte bei PSA bisher eine eher kleine Rolle. Alle Beteiligten wie An­ wendende, Hersteller, aber auch Prüf­ stellen und Behörden stehen vor der Aufgabe, „Elektronik zu lernen“. Denn smarte PSA muss alle relevanten Anfor­ derungen der europäischen PSA-Ver­ ordnung erfüllen. „Es ist nicht einfach damit getan, eine zertifizierte Schutz­ jacke mit zertifizierten elektronischen Bauteilen zu kombinieren. Die smarte PSA als Kombination aller Bestandtei­ le muss bewertet und geprüft werden“, erklärt Werner. Führungskräfte, die smarte PSA für ihre Belegschaft erwerben wollen, sollten im Vorfeld die Mitarbeitenden einbezie­ hen. „Auch bei intelligenter PSA gilt: Nur wenn diese passgenau sitzt, bietet Checklisten zur Auswahl von PSA: dguv.de Webcode: d3193 3 | 2021 top eins Smarte PSA kann die Einsatzleitung auto- matisch informieren, wenn die Atemluft in Atemschutzgeräten auszugehen droht. Adobe Stock/benjaminnolte sie den besten Schutz“, betont Werner. Erste Informationen für den Erwerb von intelligenter PSA lieferten die Hersteller: „Sie informieren auf ihrenWebseiten, in der Fachpresse, aber auch auf Messen über ihre Produkte.“ Künftig informiert smarte PSA über Arbeitsschutz Werners Zukunftsprognose ist eindeu­ tig – er geht von einer langen, aber ste­ tigen Entwicklung aus. „Es wird sukzes­ sive vorangehen. Irgendwann werden smarte PSA wie selbstverständlich zum Alltag gehören und das nicht nur in der Arbeitswelt. Wichtig ist nur, dass sie auch einen Mehrwert für Anwendende haben“, sagt Werner. Schutzbrillen sei­ en da ein einfaches, aber gutes Beispiel: „Man stelle sich vor, in einer großen In­ dustrieanlage muss ein Absperrschieber gewechselt werden. Die für die Monta­ ge zuständige Person bekommt vor Ort alle relevanten Informationen über die notwendigen Arbeiten, die benötigten Werkzeuge, die Gefährdungen und auch zu den festgelegten Schutzmaßnahmen über die Schutzbrille bereitgestellt.“ Smarte PSA und Datenschutz? Smarte PSA interagieren mit der Umgebung und der nut- zenden Person. Dazu verar- beiten sie Daten. Doch was passiert mit ihnen und wer darf sie einsehen? Antwor- ten liefert die Datenschutz- grundverordnung (DSGVO). Diese besagt, dass Daten nur zweckgebunden zu verarbei- ten sind. Zudem haben Mitar- beitende das Recht auf Aus- kunft über und Korrektur von Daten und können verlangen, dass sie gelöscht werden. Damit diese Persönlichkeits- rechte gewahrt werden, muss die Datenverarbeitung von smarten PSA mit der DSGVO konform sein, zum Beispiel durch datenschutz- freundliche Voreinstellungen und Anonymisierung. Daten- schutzbeauftragte sollten hier eingebunden werden. SMART ARBEITEN 21

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