topeins 3/2021

3 | 2021 top eins GESUND BLEIBEN 25 E in 45-Jähriger arbeitete bereits viele Jahre in der öffentli­ chen Verwaltung. Schließlich erfüllte sich sein Traum: Er wurde Abteilungsleiter. Die vielen neuen Aufgaben forderten ihn sehr – und oft setzte er sich auch am Wochenende an den Schreibtisch. Ur­ laub nahm er meist nur wenige Tage am Stück. Den Stress bekam er mit der Zeit zunehmend schlecht bewältigt: Stets war er angespannt. Es gab Tage, an denen er keinen klaren Gedanken fassen konnte. Dieser fiktive Fall führt vor Augen, wie sicheinBurn-out äußernkann.Drei Kern- symptome sind inzwischen anerkannt: emotionale Erschöpfung, subjektiver Leistungsabfall und erhöhte mentale Distanz zum Beruf oder Negativismus beziehungsweise Zynismus in Verbin­ dung mit dem Beruf. Dennoch gibt es kein einheitliches Symptombild. Viele Betroffene sind unkonzentriert, lassen soziale Kontakte schleifen oder schla­ fen schlecht. Andere haben starke Emo­ tionen, sind zum Beispiel verzweifelt. Aber auch körperliche Beschwerden wie Übelkeit sind nicht selten. Burn-out kann sich bei jeder Person anders äu­ ßern. Unter anderem aus diesemGrund ist es keine anerkannte Krankheit. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) de­ finiert Burn-out vielmehr als gesund­ heitsbeeinträchtigendes Syndrom. Innere und äußere Faktoren bedingen Burn-out Die Ursache von Burn-out ist laut WHO chronischer Stress am Arbeitsplatz, welcher nicht erfolgreich bewältigt wurde. Demnach gibt es einerseits äußere Faktoren wie hohe Verantwor­ tung, Arbeitsverdichtung oder hohen Leistungsdruck, die zu Stress führen. Andererseits wirken innere Faktoren, die einer positiven Stressbewältigung entgegenstehen. „Die Voraussetzungen für Burn-out liegen oftmals auch in den Betroffenen selbst. Dazu gehören inne­ re Antreiber wie Perfektionismus, über­ steigerte Leistungsbereitschaft oder eine hohe Aufopferungsbereitschaft“, Akku leer >> Führungspositionen sind mit viel Arbeit verbunden. Wer dabei die eigenen Bedürfnisse dauerhaft zurückstellt, riskiert einen Burn-out . Kennen Sie die Anzeichen? VON ISABELLE RONDINONE Burn-out im Team Führungskräfte sollten auf die Gesundheit ihrer Mitar- beitenden achten. Wenn sich eine Wesens- oder Verhal- tensänderung zeigt, könnte dies ein Burn-out-Symptom sein, zum Beispiel, wenn eine gesellige Person sich zurückzieht oder eine eigent- lich ausgeglichene Person mit einem Mal sehr reizbar ist. In solchen Fällen ist es ratsam, das Gespräch mit der betroffenen Person zu suchen, um zu prüfen, ob sie Hilfe benötigt und wie diese aussehen könnte. Praktischer Leitfaden ist die DGUV Information 206-030 „Umgang mit psychisch beeinträchtigten Beschäftig­ ten – Handlungsleitfaden für Führungskräfte“ publikationen.dguv.de Webcode: p206030 Tipps für den Gesprächseinstieg: kommmitmensch.de > Toolbox > kommmitmensch-dialoge

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