topeins 3/2021

GESUND BLEIBEN 27 Z u den großen Volkskrankheiten zählt der Bluthochdruck. Bei gesunden Menschen liegen die Werte bei 120 zu 80Millimeter Quecksil­ bersäule (mmHg) – ab 140 zu 90 mmHg spricht man von Bluthochdruck. Wäh­ rend ein kurzzeitiges Erreichen dieser Grenzwerte unproblematisch ist, steigt bei einer dauerhaften Überschreitung das Risiko für Herzinfarkt und Schlag­ anfall. Die Zahl der von Hypertonie Betroffenen ist groß. Laut Erhebungen des Robert-Koch-Instituts von 2017 leidet ein Drittel der Erwachsenen in Deutschland an Bluthochdruck. Hinzu kommt: Von den anderen zwei Dritteln weisen bereits 60 Prozent Werte auf, die nahe der Definition von Bluthoch­ druck liegen. Wichtige Auslöser Sowohl unter den Betroffenen als auch in der Risikogruppe sind viele Füh­ rungskräfte. Denn zu den Auslösern von Bluthochdruck zählen Stress und Bewegungsmangel – beides Kategorien, in die viele Führungskräfte aufgrund der beruflichen Belastung fallen. Wich­ tige Faktoren einer Hypertonie sind au­ ßerdem das Alter, die Gene und der Le­ benswandel. Während man das Alter und die Gene nicht beeinflussen kann, ist dies bei den anderen Risikofaktoren durchaus möglich. Die gute Nachricht dabei: Das geht auch präventiv. Stichwort Lebenswandel: Sowohl Rau­ chen als auch der regelmäßige Konsum von Alkohol machen es wahrscheinli­ cher, dass der Blutdruck dauerhaft steigt. Aber auch wer sich beständig von zuckerhaltigen Snacks und gesüß­ ten Getränken ernährt, erhöht sein Ri­ siko für Übergewicht und schadet damit seinen Blutgefäßen. Hier gibt es glück­ licherweise gesunde Alternativen wie Obst- und Gemüse-Snacks sowie Was­ ser. Neben zu viel Zucker ist auch zu viel Kochsalz ein Risikofaktor, da es die Nieren stark beansprucht. Können diese ihre Aufgaben nicht mehr in vollemUm­ fang wahrnehmen, steigt der Blutdruck. Tipps zu einer gesunden Ernährung hält zum Beispiel die Deutsche Gesellschaft für Ernährung auf ihrer Internetseite be­ reit ( www.dge.de ) . Um gegen den Bewegungsmangel vor­ zugehen, hilft es, sich feste Termine für Sport zu setzen. Fachleute raten min­ destens zweimal in der Woche dazu. Fitnesstracker können die Motivation steigern (s. Seite 31). Au­ ßerdem ist es hilfreich, schon während der Arbeit für Ausgleich zu sorgen. Be­ schäftigte können bei sitzen­ den Tätigkeiten daran denken, zwischendurch aufzustehen und ein paar Schritte zu gehen sowie die Pausen für einen Spaziergang nutzen. Regelmäßig kontrollieren Pausen und Bewegung sorgen außerdem für Entspannung und helfen, den Stress zu re­ duzieren. Dazu tragen ebenfalls Methoden wie autogenes Training, Yoga und Meditation bei, aber auch andere Formen der Ruhepausen. Dazu ist es ratsam, regel­ mäßig den Blutdruck zu messen und die Ergebnisse zu pro­ tokollieren. Wenn trotz des präventi­ ven Verhaltens der Blutdruck häufiger erhöht ist, sollte medizinischer Rat eingeholt werden. Hausärztin und Hausarzt helfen dabei, die Diagnose abzusichern, etwa durch Langzeitmes­ sungen, gehen den Ursachen genauer auf den Grund und schlagen eine The­ rapie vor. Dazu kann die Einnahme von Medikamenten zählen, doch sollte eine medikamentöse Behandlung nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Risiko reduzieren Mit einer Hypertonie steigt die Wahrscheinlichkeit, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Wie sich ein dauerhafter Blutdruckanstieg vermeiden lässt. VON JÖRN KÄSEBIER Bluthochdruck iStock/alashi Informationen zur Prävention, Messung und Kontakt zu Fach­ leuten und Selbsthilfegruppen: www.hochdruckliga.de

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