topeins 3/2022

SMART ARBEITEN 25 3 | 2022 top eins Apps können dabei helfen, mehr Bewegung in den (Berufs-) Alltag zu inte­ grieren. Adobe Stock/Gorodenkoff heit auseinanderzusetzen und diese zu verbessern. Für Unternehmen und Einrichtungen, die die Be- schäftigungsfähigkeit ihrer Mitarbeitenden erhal- ten und fördernmöchten, ist es jedoch nicht leicht, passende seriöse Angebote zu finden. Leitfaden Prävention Wie schwierig die Wahl ist, zeigt sich bereits beim Thema Datenschutz: Arbeitgebende dürfen sensib- le Daten über die Gesundheit ihrer Beschäftigten nicht erheben. Auch braucht es Anwendungen, bei denen sichergestellt ist, dass nur sparsam Daten erhoben und diese nicht weitergegeben werden. Die Stiftung Warentest hatte bereits 2017 bemän- gelt, dass rund 40 Prozent von 500 untersuchten Apps weit mehr Daten erhoben haben, als für das Funktionieren der Programme nötig gewesen wäre. Die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) hat in ihrem Leitfaden „Prävention“ Kriterien für den Datenschutz festgelegt. Dazu zählt, dass Anbie- tende eine Datenschutzfolgeabschätzung (DSFA) durch einen betrieblichen Datenschützer erstellen müssen. Um die Datensicherheit noch weiter zu verbessern, müssen anbietende Firmen bis 2025 ein Managementsystem für Informationssicherheit (ISMS) nachweisen, das sich an der ISO 27001 ori- entiert. Wird auf Cloud-Dienste zurückgegriffen, muss der Cloud-Betreiber ebenfalls zertifiziert sein. Die Wirksamkeit der Anwendungen ist ein weiteres wichtiges Auswahlkriterium. Die Zentrale Prüfstel- le Prävention der GKV analysiert und zertifiziert Angebote dahingehend. Zu diesem Prozess zählt auch, dass Anbietende von Apps eine Studie an- geben, die den Nutzen ihrer Anwendung belegt. Überblick im App-Radar Das gemeinnützige Angebot des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung hilft ebenfalls weiter. Es sammelt Informationen zu Gesundheits- apps. Nach diesen kann gezielt gesucht werden. Alternativ geben Nutzerinnen und Nutzer Begriffe wie „Stress“, „Bewegung“ oder „Ernährung“ ein und bekommen geeignete Apps angezeigt. Dabei wird auch angegeben, wie lange es die App bereits gibt, wie vieleMenschen sie heruntergeladen haben und wie sie die Anwendung bewerten. Das Portal wirbt auch damit, wissenschaftliche Einordnung zu bieten. So können registriertemedizinische und psychotherapeutische Fachkräfte eine Bewertung abgeben. Allein – diese sind bislang die Ausnah- me. Angemeldete Nutzerinnen und Nutzer haben jedoch die Möglichkeit, ein ausführliches Gutach- ten zu Gesundheits-Apps beim Institut anzufragen. Um sich einen groben Überblick zu verschaffen, hilft das Portal aber schon. Führungskräfte, die zum Nutzen einer App anregen möchten, sollten sich bei den Sozialversicherungsträgern beraten lassen. Auch Fachkräfte für Arbeitssicherheit kön- nen eine hilfreiche Anlaufstelle sein. Gibt es einen betrieblichen Gesundheitsdienst oder ein betrieb- liches Gesundheitsmanagement, finden sich bei den Verantwortlichen weitere Ansprechpersonen. Mehr zu Preventive Health in der Betrieblichen Präventionsarbeit: forum.dguv.de/ausgaben > Ausgabe 5/2022 Übersicht zu rund 3.800 Apps: kvappradar.de Zulassungskriterien der Zentralen Prüfstelle Prävention: www .zentrale-pruefstelle- praevention.de Mehr über Betriebliches Gesundheitsmanagement: topeins.dguv.de > Gesund bleiben > BGM KLICKTIPPS

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