topeins 4/2022

GESUND BLEIBEN 29 4 | 2022 top eins M ilch, Erdnüsse, Weizen, Sel- lerie und Soja zählen zu den Lebensmitteln, auf die Men- schen häufig allergisch reagieren. Es- sen oder trinken die Betroffenen das Nahrungsmittel, auf das sie allergisch reagieren können, folgen zuweilen heftige Reaktionen. Oft sind die Atem- wege, Magen oder Darm, der Kreislauf oder die Haut betroffen. In besonders gravierenden Fällen erleiden Allergi- kerinnen und Allergiker einen Kreis- laufzusammenbruch oder bekommen keine Luft mehr. Dann ist schnelles Eingreifen erforderlich und die Betrof- fenen müssen in die Notaufnahme. Mit einer Lebensmittelallergie ist also nicht zu spaßen. Auf Allergene am Arbeitsplatz achten Für Beschäftigte mit einer Lebensmit- telallergie kann der Arbeitsalltag zum Spießrutenlauf werden. Ob in der Kan- tine, bei Geschäftsessen oder beim Ge- burtstagskaffee mit Kolleginnen und Kollegen: Betroffene sehen sich dem Risiko ausgesetzt, versehentlich die ge- fährliche Zutat zu sich zu nehmen und damit ihre Gesundheit aufs Spiel zu set- zen. Weil Unternehmen verpflichtet sind, auf sichere Arbeitsplätze hinzuwirken, sollten sie auch Lebensmittelallergien ihrer Beschäftigten berücksichtigen. Beispielsweise können Führungskräfte die Verantwortlichen der Kantine kontak- tieren und vorschlagen, stets Mahlzeiten ohne das betreffende Allergen anzubie- ten. Zur Deklaration von Allergenen sind Kantinen ohnehin verpflichtet. Bei der Planung betrieblicher Feiern soll- ten Führungskräfte zudem ein Auge da­ rauf haben, dass auch Betroffene etwas essen können. Hilfreich ist es, Caterer auszuwählen, die mit der Problematik vertraut sind. Es kann auch ratsam sein, in gemeinschaftlich genutzten Räumen, wie Teeküche oder Pausenraum, mit ei- nemPlakat auf den behutsamenUmgang mit Allergenen aufmerksam zumachen. Bei schwerenLebensmittelallergienkann immerhin schon eine sehr kleine Menge des Allergens heftige Reaktionen auslö- sen. Kompetente Ansprechpersonen für den Umgang mit Allergien am Arbeits- platz sind zudemBetriebsärztinnen und Betriebsärzte. Sie können Führungskräf- ten dabei helfen, die richtigen Maßnah- men im Betrieb umzusetzen. Über Unterstützung aktiv informieren Offen über Allergien am Arbeitsplatz zu sprechen, kann Betroffenen einiges erleichtern. Nicht selten schrecken Be- schäftigte jedoch davor zurück, Details über ihre Gesundheit preiszugeben – etwa weil es einen zu starken Einblick in ihre Privatsphäre bedeutenwürde, sie Stigmatisierung oder unabsehbare Fol- gen vermeiden wollen. Führungskräf- te sollten daher allgemein bekannt ma- chen, welche Arten der Unterstützung Betroffene erhalten können. Ratsam ist es auch, zu signalisieren, dass sie ein of- fenes Ohr für die Anliegen der Beschäf- tigten haben. Insbesondere dann, wenn der Arbeitsplatz oder die Arbeitsbedin- gungen angepasst werden müssen. Wichtig ist dabei, die persönlichen Gren- zen von Beschäftigten zu beachten. So sollte eine Führungskraft nur dann Än- derungen im Unternehmen in Gang set- zen, wenn sich die betroffenen Personen ausdrücklichwünschen, dass ihre Aller- gie amArbeitsplatz berücksichtigt wird. Kein bisschen unverträglich Personen mit einer echten Nahrungsmittelallergie leben mit der Angst, versehentlich das für sie gefährliche Lebensmittel zu sich zu nehmen. So fühlen sich Betroffene am Arbeitsplatz sicher . VON ISABELLE RONDINONE Nahrungsmi t telallergien Über Gesundheit am Arbeitsplatz sprechen: sag-ichs.de Adobe Stock/okalinichenko

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