topeins 1/2024

Zika-Viren bislang noch nicht. „Deshalb müssen Risikogruppen weitere Schutz- maßnahmen ergreifen“, betont Monika Raulf. Die Umsetzung der Maßnahmen sollten Führungskräfte im Blick haben. Doch wie präsent sind diese und weite- re Auswirkungen des Klimawandels? In einer DGUV-Umfrage gab die Hälfte der befragten Führungskräfte an, dass in ih- rem Betrieb bereits Maßnahmen ergrif- fen wurden oder geplant sind, um auf Folgen des Klimawandels zu reagieren. Die repräsentative Umfrage zum Thema „Auswirkungen des Klimawandels auf die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit“ wurde 2022 durchgeführt. Die andere Hälfte sollte dringend nachzie- hen, denn: „Gefahren durch den Klima- wandel sollten frühzeitig adressiert wer- den. Viele Berufsgenossenschaften und Unfallkassen haben das schon erkannt und informieren dazu. Materialien und Fortbildungen sollten adressatenspezi- fisch gestaltet werden“, so Raulf. Wichtig findet die IPA-Expertin auch, das Bewusstsein auf allen Ebenen des Arbeitsschutzes zu schaffen, „denn die Folgen des Klimawandels betreffen nicht nur Eisbären in der Arktis, sondern uns alle in den unterschiedlichen Berei- chen unserer Lebens- und Arbeitswelt“. „Dazu gehört etwa der Pilz Cryp- tostroma corticale , der bei Ahornbäu- men die Rußrindenkrankheit hervorruft und auch von den Klimaveränderungen profitiert. Beschäftigte können während der Holzfällung einschließlich Holzbe- und -verarbeitung gesundheitliche Be- schwerden entwickeln“, sagt Raulf. Zecken- und Mückenstiche sind eine oft unterschätzte Gefahr Die klimabedingten längerenWärmepe- rioden haben aber noch andere Folgen. „So gehören beispielsweise Zecken, die wärmere Lufttemperaturen bevorzugen, ebenfalls zu den Profiteuren des Kli- mawandels“, erläutert Raulf. „Zecken übertragen nicht nur Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephal it is (FSME), sondern können auch Sensi- bilisierungen induzieren.“ Durch den Zeckenstich übertragene Stoffe können also Allergien auslösen. Ebenso werden neue Mückenarten in Deutschland hei- misch, etwa die Asiatische Tigermücke. Sie kann Chikungunya- und Zika-Viren übertragen. Zikavirus-Infektionen kön- nen laut RKI bei Schwangeren zu Fehl- bildungen beim Fötus führen – und mit dem Chikungunya-Fieber können star- ke, teils Monate anhaltende Muskel- und Gliederschmerzen einhergehen, heißt es beim Umweltbundesamt. Umso wichtiger ist Prävention. Gegen FSME kann man sich impfen lassen, gegen Borreliose, Chikungunya- und CHECKLISTE Schutz vor Allergien und Insektenstichen Wer ist wo gefährdet? → Outdoor-Worker sind beson- ders gefährdet → In Innenräumen kann die Her- stellung von neuen Produkten zu neuen beruflichen Aller- genquellen führen Welche Maßnahmen schützen? → Risiken mithilfe der Gefähr- dungsbeurteilung ermitteln → Schutzmaßnahmen nach dem STOP-Prinzip ableiten (Sub- stitution vor technischen vor organisatorischen vor perso- nenbezogenen Maßnahmen) Substitution: → Etwa Tätigkeiten nach drinnen verlagern oder Outdoor-Arbeit nach Pollensaison richten Technisch: → Zum Beispiel maschinelle, geschlossene Verfahren an- wenden, etwa beim Fällen von Bäumen mit der Rußrinden- krankheit Organisatorisch: → Führungskräfte weiterbilden, Beschäftigte unterweisen Persönlich: → Zum Schutz vor Allergenen: Zum Beispiel Atemschutz tra- gen, symptomatische Medi- kamente einnehmen (nur auf ärztliche Empfehlung) → Zum Schutz vor Insekten: Schützende Kleidung tragen, Insektenschutzsprays nutzen Umfrage zum Klimawandel: publikationen .dguv.de Webcode: p022327 Weitere Impulse: dguv.de Webcode: d1184028 » 28 GESUND BLEIBEN top eins 1 | 2024 Insektenschutzspray benutzen: Maßnahmen wie diese müssen Führungskräfte im Blick haben. Getty Images/Liudmila Chernetska

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