topeins 1/2024

Institut der Ruhr-Universität Bochum (IPA). Verlängerte Wärmeperioden und jahreszeitlich verschobene Niederschlä- ge verlängern auch die Blühzeiten und somit die Pollensaison (→ Grafik oben ) . „Auch die steigende CO 2 - Konzentrati- on kann die Pflanzenproduktivität und die Pollenmenge erhöhen. Zudem kann Klimastress, etwa durchWassermangel, das allergene Potenzial der Pollen ver- ändern.“ In der Folge treten neue Aller- gien auf, die auch bisher beschwerde- freie Menschen betreffen können. Verschlimmern oder verändern sich be- kannte Symptome oder treten sie zum ersten Mal auf, ist schnelles Handeln gefragt, denn: „Werden allergische Symptome nicht richtig erkannt und behandelt, können sie zu erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen bis hin zu Personalausfällen führen“, sagt Raulf. Arbeitgebende müssen diese neuen oder veränderten Risiken in der Gefährdungsbeurteilung berücksich- tigen und entsprechende Schutzmaß- nahmen ableiten (→Checkliste Seite 28 ) . Meist werden Führungskräfte mit dieser Aufgabe betraut und sollten daher zum Thema weitergebildet werden. Raulf rät außerdem, Allergikerinnen und Allergi- ker auch unabhängig vom Arbeitsplatz zu Schutz- und Behandlungsmöglich­ keiten zu informieren. Hier kann der betriebsärztliche Dienst unterstützen. Verantwortliche müssen die verschiedenen Risiken kennen Bei Allergien im Zusammenhang mit dem Arbeitsplatz sollten zwei Formen berücksichtigt werden, so die Expertin. Auf der einen Seite die Allergie durch Umweltallergene wie Haselpollen. Auf der anderen Seite müssen Führungs- kräfte und Verantwortliche für den Ar- beitsschutz die sogenannten Berufsal- lergene im Fokus haben, die spezifisch an Arbeitsplätzen vorkommen. 1 | 2024 top eins » GLOBALE ERWÄRMUNG Der Klimawandel äußert sich in der zuneh- menden Erwärmung der Atmosphäre – verantwortlich ist insbesondere der hohe CO 2 -Ausstoß der Industrieländer. MÜCKEN/ZECKEN Wärmeliebende Insekten wie Mücken und Zecken vermeh- ren sich stärker; neue Arten werden in Europa heimisch. KRANKHEITEN Mehr Menschen werden gestochen, Erkrankun- gen wie Borreliose und FSME häufen sich; neue Krankheitserreger kön- nen übertragen werden. POLLEN Längere Wärmeperioden dehnen die Pollensaison aus; bisher nicht heimische Pflanzen schaf- fen zudem neue Allergenquellen. ALLERGIEN Mehr Menschen entwickeln neue Allergien; Erkrankun- gen wie Heuschnup- fen fallen länger und intensiver aus. BESCHÄFTIGTE SCHÜTZEN Mehr Erkrankungen und Allergiesymptome führen zu mehr Personalausfällen; Betriebe müssen präventive Maßnahmen ergreifen.

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