topeins 1/2021

„Neben der guten Raumakustik sind auch ergonomische Aspekte, insbe- sondere imHinblick auf die Vermeidung von Muskel-Skelett-Belastungen, eine gute natürliche und künstliche Beleuch- tung sowie eine hohe Luftqualität wich- tig“, so Nottelmann. Generell sollten die Planer von Kindertageseinrichtungen engmit dem späteren Träger der Einrich- tung zusammenarbeiten, um schon in der Planung besondere Anforderungen, die sich aus dempädagogischen Konzept ergeben können, einfließen zu lassen. Auch in der Schulplanung hat sich das Präventionsverständnis über die Jahrzehnte verändert. „Neben der klassischen Unfallverhütung geht es inzwischen auch um einen ganzheit- lichen Ansatz“, sagt Annette Michler- Hanneken, Leiterin des Fachbereichs Bildungseinrichtungen und des Sach- gebiets Schulen der DGUV. Zielset- zung sei es, Sicherheit und Gesund- heit sowohl der Schülerinnen und Schüler als auch der Beschäftigten bei jeder baulichen und organisato- rischen Änderung in einer Schule mit- zudenken. Da bei Schulen die Stadt oder Gemeinde für die Freiflächen, Gebäude und Ausstattung, die Lan- desregierung hingegen für die Organi- sation des Schulbetriebs und der Lernprozesse Verantwortung trägt, ist eine transparente Kommunikation und verstärkte Abstimmung der bei- den Seiten erforderlich. Die meisten Schulunfälle ereignen sich im Sportunterricht – und dort insbe- sondere bei Ballsportarten. Die DGUV- Initiative „Sicherheit und Gesundheit im Schulsport“ beschäftigt sich in Ko- operation mit der Kultusministerkonfe- renz mit den Rahmenbedingungen und evaluiert, ob diese zu Schulsportunfäl- len beitragen. In den kommenden Jah- ren sollen die Ergebnisse in konkreten Maßnahmen umgesetzt werden, um weiteren Unfällen vorzubeugen. Unfallquellen im und vor dem Schulgebäude Weitere potenzielle Gefahrenzonen birgt das Schulgebäude mit seinen Treppen, Fluren oder Klassenräumen. Beim Bau oder durch einen Umbau lassen sich jedoch viele Risiken be- reits eindämmen. Das Internetportal Sicher e-schule.de , ein gemeinsames Projekt aller Unfallkassen, bietet eine detaillierte Übersicht zu Gefahrenquel- len und nennt, worauf zu achten ist. Beim Beispiel der Treppen etwa bei Gestaltung, Belag und Beleuchtung. Daneben gibt es noch viele andere Stellschrauben, sagt Annette Michler- Hanneken. Eine Herausforderung für die Prävention stelle das Platzangebot in Schulen dar: „Viele Schulgebäude sind beim Bau auf eine geringere Nutzerzahl ausgerichtet gewesen.“ Hinzu kämen der teilweise durch Ganztagsbetreuung und veränderte Unterrichtsmethoden gestiegene Platz- bedarf. „Hier gilt es dann, kreative Lö- sungen für eine bessere Raumnutzung und mehr Rückzugsmöglichkeiten, auch für die Lehrkräfte, zu finden.“ Wenn bei der Planung einer Hochschule gespart wird, müssen die Nutzer das durch organisatorische Maßnahmen kompensieren. Das führt zu Frust bei allen Akteuren. Dr. Hans-Joachim Grumbach Sachgebietsleiter Hochschulen top eins 1 | 2021 Beim Bau von Hochschulen spielt die techni- sche Ausstattung für Sicherheit und Gesundheit eine große Rolle. Getty Images/ollo >>

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