topeins 1/2021

K rankheiten vorzubeugen, Ge- sundheitpotenziale zu stärken und das Wohlbefinden der Be- schäftigten am Arbeitsplatz zu steigern, wird in Einrichtungen und Unterneh- men immer wichtiger. Mit Angeboten der Betrieblichen Gesundheitsförde- rung (BGF), etwa zur Suchtprävention, Bewegungsförderung und gesunden Ernährung, kann dies erreicht wer- den. Doch es gelingt leichter, wenn die Aktivitäten zentral konzipiert und ge- steuert werden, etwa mithilfe eines Be- trieblichen Gesundheitsmanagements (BGM). Dabei wandelt sich BGMmit den gesetzlichen Bestimmungen und den Erkenntnissen der Forschung. Derzeit lassen sich insbesondere vier Trends erkennen: Psychische Gesundheit wird wichtiger, digitale Angebote nehmen zu, bestehende Angebote werden bes- ser evaluiert und zugleich individueller. 1 Psychischen Belastungen begegnen Einer der wichtigsten Trends ist der zur stärkeren Einbeziehung psychischer Faktoren. Zentrales Instrument dabei: die Vervollständigung der Gefährdungs- beurteilung durch die psychischen Fak- toren (GB Psych). Sie ist gesetzlich vor- geschrieben. Dennoch erfüllen lediglich 7,4 Prozent der Betriebe in Deutschland die Vorgabe – laut Abschlussbericht zum Arbeitsprogramm„Schutz und Stärkung der Gesundheit bei arbeitsbedingter psy- chischer Belastung“ der Deutschen Ar- beitsschutzstrategie aus dem Jahr 2018. Es gibt also einen großenNachholbedarf. Eine Hürde bei der Umsetzung könnte sein, dass Unternehmen und Einrich- tungen nicht wissen, wie sie das Thema angehen sollen. Doch es gibt glückli- cherweise gute Tools, die bei der Um- setzung helfen. So setzt die Bayer AG in Deutschland auf einen Grob- und Fei- nanalyse-Dialog – auch um die Mitar- beitenden direkt einzubeziehen. „Ein Dialog auf Augenhöhe ist bei unserem Konzept sehr wichtig“, sagt Thors- ten Uhle, Globaler HSE-Manager mit Schwerpunkt Occupational Health bei der Bayer AG. Dieses Prinzip wendet das Unternehmen bereits seit Jahren an, um Sicherheit und Gesundheit zu fördern. Bei der Gefährdungsbeurteilung psychi- scher Belastung geht es zunächst dar- um, eine Grobanalyse zu erstellen. Dazu gehören zum Beispiel die fünf Belas- tungsgruppen Arbeitsorganisation, Ar- beitsinhalte, Arbeitsumgebung, soziale Beziehungen sowie neue Arbeitsformen. Für die Feinanalyse sammelt der Kon- zern aktuell neue Erfahrungen >> Die Arbeitswelt ist imWandel und mit ihr das Betriebliche Gesundheitsmanagement . Vier Trends zeigen, in welche Richtung es sich künftig entwickeln könnte. VON JÖRN KÄSEBIER Gesundheit gezielt stärken Getty Images/Tinpixels SCHWERPUNKT 9 1 | 2021 top eins

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