topeins 4/2021
VERANTWORTLICH FÜHREN 19 4 | 2021 top eins Raufeld Medien Sich(er ) verstehen T ransparente Kommunikation, ein offenes Ohr für die Belange der Kolleginnen und Kollegen und regelmäßige Personalgespräche sind essenziell für ein gutes Betriebs- klima. Trotzdem kann es dazu kom- men, dass sich innerhalb von Teams mal die Gemüter erhitzen. Zielführend ist dies natürlich nicht. Denn nur wenn die Beteiligten eines Gesprächs sach- lich und konstruktiv bleiben, kann eine Lösung gefunden werden. Füh- rungskräfte können dabei helfen. AUF EINZELGESPRÄCHE SETZEN Meinungsverschiedenheiten kommen in jedem Team vor. Dennoch ist es für Führungskräfte nicht immer einfach, Konflikte unter Mitarbeitenden aus- zumachen. Besonders auf deren Ton untereinander sollten Führungskräfte achten. Ist ein Konflikt erkannt, geht es darum, sich auf eine Intervention vorzuberei- ten, indem sich die Führungskraft einen Überblick über die Situation verschafft: Worum geht es? Wer ist daran betei- ligt? Welche Ziele verfolgen die Partei- en? Keinesfalls sollten Führungskräfte versuchen, Streit unter Mitarbeitenden in der Gruppe oder vor Unbeteiligten anzusprechen. Das könnte das Konflikt- potenzial weiter anheizen. Stattdessen empfehlen sich Einzelgespräche, damit jede Person ihre Position in Ruhe dar- legen kann. OFFENHEIT VERMITTELN Was aber kann die Führungskraft tun, wenn sich zwischen Mitarbeitenden ein handfester verbaler Schlagabtausch entwickelt? Dann kommt es da rauf an, Ruhe zu bewahren und zu deeskalieren. Dazu gehört es, die Streitenden mit Namen anzusprechen und Blickkon- takt aufzubauen. Das signali- siert dem Gegenüber Interes- se und Offenheit. Augenmerk muss ebenso auf der eigenen Körpersprache liegen: Anstatt Arme zu verschränken oder Bei- ne übereinanderzuschlagen, kön- nen die Hände mit entspannten, hän- genden Schultern auf den Knien ruhen. Schuldzuweisungen gilt es zu vermei- den. Es werden schließlich Lösungen gesucht – keine Schuldigen. ICH-BOTSCHAFTEN VERWENDEN Von sogenannten Du-Botschaften füh- len sich die Angesprochenen in die Ecke gedrängt. Sie wirken schnell als Vorwurf oder Angriff. Ich-Botschaften, die persönliche Perspektiven und Ge- fühle beschreiben, sind empfehlens- wert. Eine ideale Ich-Botschaft enthält eine Sachaussage, die eigenen Bedürf- nisse und Gefühle sowie einen Appell. Beispiel für eine Ich-Botschaft: Statt: „Du bist immer so unzuverlässig.“ Lieber: „Ich habe gestern auf deine Unterla- gen gewartet und mich geärgert, weil ich dadurch nicht wie geplant meine Aufga- be abschließen konnte. Ich fühle mich nicht ernst genommen, wenn du unsere Deadline nicht einhältst.“ Das Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversiche- rung (IAG) bietet ein Coaching in Konfliktfällen an. Weitere Informationen zum Angebot: dguv.de Webcode: d110852 Mit Sprache und Gesten deeskalieren Ein Wort führt zum anderen und plötzlich erwächst aus einer Debatte ein Streit. Mit einigen kommunikativen Kniffen lassen sich Auseinandersetzungen unter Mitarbeitenden entschärfen .
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