topeins 2/2022

Fraunhofer IAO gaben fast alle Be- fragten an, dass, sofern sie Homeoffice anbieten, ein Schlüssel von mindestens 50:50 zwischen Büro und Homeoffice Teil des Modells ist. Doch wie handha- ben es Unternehmen und Einrichtun- gen mit unterschiedlichen Tätigkeitsfel- dern? Nicht alle Beschäftigten können das Homeoffice-Angebot in Anspruch nehmen. Die LWL-Kliniken fanden hierfür eine Lösung: Ihnen war es wichtig, nicht nur die klassischen Verwaltungsberufe ein- zubeziehen. Auch andere Beschäftig- te können teilweise von zu Hause aus arbeiten, zum Beispiel die Fachkräfte für Arbeitssicherheit, freigestellte Per- sonalratsmitglieder oder auch Fach- kräfte für die Kodierung medizinischer Leistungen zur Abrechnung mit den Leistungsträgern. Derzeit arbeiten an beiden Standorten jeweils rund 60 Be- schäftigte fest im Homeoffice. Mehr als 40 weitere Beschäftigte je Klinik sind zudem für mobiles Arbeiten ausgestat- tet. Künftig könnte sogar medizinisches Personal wie Pflegekräfte sowie Ärz- tinnen und Ärzte hybrid arbeiten. Die LWL-Kliniken prüfen, ob dies etwa für Dokumentationsaufgaben ermöglicht werden kann. Sorgen, dass großzügige Homeoffice-Regelungen zu Problemen im Arbeitsablauf führen könnten, be- stehen nicht: „Weder die Arbeitsqua- lität noch -quantität oder die Erreich- barkeit haben gelitten, im Gegenteil“, bekräftigt Voß. Büroflächen neu gestalten, um zusätzliche Angebote zu schaffen Sind die Beschäftigten weniger imBüro, verändert das auch die räumliche Or- ganisation. So haben die LWL-Kliniken in ersten Büroräumen das Desksharing eingeführt. Die Beschäftigten haben fortan keinen festen Schreibtischplatz mehr, sondern reservieren sich einen freien über ein Raumbuchungstool. Diese Neuorganisation lässt Büroflä- chen frei werden – und ergibt neue Möglichkeiten. Die Kliniken nutzten die Flächen, um einen Eltern-Kind-Ar- beitsplatz einzurichten. Beschäftigte können so ihren Nachwuchs mit ins Büro bringen, wenn die Betreuung mal nicht anderweitig möglich ist (mehr zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf auf den Seiten 16–19). Daran, wie herausfordernd es war, Ar- beit und Kinderbetreuung parallel zu leisten, erinnern sich viele Eltern noch schmerzlich mit Blick auf die ersten bei- Hybrides Arbeiten geregelt: Marion Konermann vom Personalrat und Wolf- ram Bauer, Fachkraft für Arbeitssicherheit (beide LWL-Klinik Lengerich), sowie Assistentin Katja Ferreira Torres und Thomas Voß, Kaufmännische Direktion LWL-Kliniken Münster und Lengerich (v. l.). LWL Die persönliche Begegnung mit Kolleginnen und Kollegen spricht für viele dafür, vom Büro aus zu arbeiten. Getty Images/alvarez top eins 2 | 2022 10 TITELTHEMA

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