topeins 1/2023

VERANTWORTLICH FÜHREN 13 1 | 2023 top eins Sich(er ) verstehen M anchmal ist es notwendig, Themen in einer größeren Gruppe zu besprechen – zum Beispiel, wenn es um die Arbeits­ organisation, das Miteinander im Team, neue Arbeitsaufgaben oder den Arbeits­ schutz geht. Ziel von Gruppendiskus­ sionen ist es, gemeinsamVerbesserungen oder eine Lösung für ein Problem zu entwickeln. Zugleich sind Gruppen­ diskussionen ein Instrument der Be­ teiligung: Beschäftigte haben die Gele- genheit, aktiv ihre Arbeitssituation oder das Betriebsklima mitzugestalten. Sie fühlen sich dadurch wertgeschätzt. Auch das Teamgefühl wird gestärkt. So gelingen gute Gruppengespräche: SCHRITT 1: GESPRÄCH VORBEREITEN Termin, Anlass und Inhalt einer Gruppendiskussion werden idealer­ weise rechtzeitig angekündigt. Für das Gespräch sollten sich die Beteiligten eine bis zwei Stunden Zeit nehmen. Auch ausreichend Pausen sind ein­ zuplanen. Neben einem geeigneten Raum sind Materialien wichtig, um Ide- en und Argumente festzuhalten. Dafür Pinnwand oder Flipchart, Stifte, Klebe- zettel und Karteikarten bereitlegen. In Diskutieren im Team Eine Gruppendiskussion eignet sich für Themen, die mehrere Beschäftigte betreffen. Führungskräfte übernehmen häufig die Planung und Moderation von solchen Gesprächen. Mit diesen Tipps erreichen sie gemeinsam gute Ergebnisse. Web-Meetings helfen hingegen Umfra- ge-Tools und Ideen-Boards. SCHRITT 2: GESPRÄCHSREGELN Die moderierende Person sollte zu Gesprächsbeginn die „Spielregeln“ be- kannt geben. Dazu gehört es, Störquel- len wie Handys und Laptops möglichst auszuschalten oder wegzulegen. Außer- dem sollte geklärt werden, wer das Pro- tokoll führt. Für einen achtsamen Aus- tausch können diese Prinzipien gelten: → Wir kommunizieren auf Augenhöhe → Alle sagen ehrlich ihre Meinung → Jede Person kommt zu Wort und darf ausreden → Alle achten auf einen sachlichen und höflichen Ton → Keine Schuldzuweisungen Wird die Gruppendiskussion online über Video geführt, sollten Führungskräfte genügend Zeit für Technikfragen sowie Pausen einplanen. Empfehlenswert sind mehrere Pausen von etwa zehnMinuten. Ebenso sollten sie auf die Melde-Funk­ tion und den Chat aufmerksammachen. SCHRITT 3: DISKUSSION ANKURBELN Die mit der Moderation betraute Person hat die Aufgabe, das Gespräch in Gang zu halten und nicht abschweifen zu las- sen. Vorbereitete Ideen und Lösungsan- sätze helfen dabei, eine stockende Dis- kussionwieder anzufachen. Auch Fragen eignen sich dazu. Wer moderiert, sollte das Gespräch zudem aufmerksam ver- folgen, aktiv zuhören und die Teilneh- menden für ihre Beiträge loben. SCHRITT 4: ERGEBNIS MITTEILEN Die gesammelten Argumente und Lö- sungsvorschläge sollten zusam­ mengefasst und allen Beteiligten zu- gänglich gemacht werden. Ein formloses Protokoll ist dafür gut geeignet. Der Führungskraft steht es frei, selbst zu entscheiden oder in der Gruppe abstimmen zu lassen, welche Lösung umgesetzt werden soll. Wichtig ist, dass alle das erarbeitete Ergebnis tragen und wissen, was die nächsten Schritte sind. Leitfragen für lebhafte Diskussionen: lia.nrw.de > Service > Publikationen und Downloads > LIA.praxis > praxis 3 Illustration: raufeld

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