topeins 1/2021

nicht alle Mitglieder männlich, weiß und über 50 sind“, sagt Susanne Küspert, Leiterin des Bereichs Personalstrategie und Diversity bei der Deutschen Bahn AG. „Wir denken auch, dass gemischte Teams erfolgreicher arbeiten. Sie treffen robustere Entscheidungen und wagen gleichzeitig mehr Innovation, weil verschiedene Perspektiven einbezogen werden.“ Doch Vielfalt allein ist natürlich noch kein Garant für Erfolg. Immer wieder kommt es in Arbeitsgruppen zu Konflikten, wie auch aus der Stressstudie 2016 der Techniker Krankenkasse hervorgeht, in der rund 30 Prozent der Arbeitnehmenden „schlechte Stimmung im Team“ als Stressfaktor angaben. Einer der Aspekte, der Teams immer wieder vor Herausfor- derungen stellt, ist die Zusammenarbeit verschiedener Ge- nerationen. Dr. Franziska Jungmann, Präventionsberaterin imReferat für Psychologie und Gesundheitsmanagement der Unfallversicherung Bund und Bahn, erklärt: „Wenn die Un- terschiede zwischen Gruppen auffällig werden, kann das zu Problemen führen.“ Beim Alter sei dies oft der Fall, wenn in Betrieben Kolleginnen und Kollegen mittleren Alters fehlen. „Je stärker diese Unterschiedlichkeit ausgeprägt ist und von den Mitarbeitenden auch wahrgenommen wird, desto häufi- ger treten soziale Abgrenzungsprozesse auf.“ Unterschiedlichkeit wertschätzen und Vorurteile abbauen Dieser Entwicklung können Führungskräfte entgegenwirken, indem sie dafür sorgen, dass sich Teams aus möglichst allen Altersgruppen zusammensetzen. Darüber hinaus hilft es, aktiv ein Arbeitsklima zu schaffen, in dem die Unterschied- lichkeit wertgeschätzt wird und in dem alle Beteiligten ei- nen Mehrwert in einer altersdiversen Zusammensetzung sehen. „Jede Altersgruppe bringt ja bestimmte Stärken mit sich, was gerade mit Blick auf Leistung, Innovation und Fle- xibilität von Gruppen und Organisationen sehr wichtig ist. Diese Stärken in den Aufgaben zielgerichtet einzubeziehen und in der Kommunikation zu berücksichtigen, trägt dazu bei, effektiv Vorurteile abzubauen“, verdeutlicht Jungmann. Welche Vorteile die Zusammenarbeit verschiedener Alters- gruppen konkret haben kann, zeigt ein Beispiel der Deut- schen Bahn: „Zum Teil stammen unsere Stellwerke noch aus der Kaiserzeit. Daher ist es essenziell, ältere und erfahrene Beschäftigte zu haben, die mit diesen Technologien vertraut sind und ihr Expertenwissen weitergeben können“, erklärt Küspert. Umgekehrt helfe die Perspektive der jüngeren Gene- ration dabei, Dinge auch mal neu zu denken und bestimmte Abläufe, die mitunter schon immer auf eine bestimmte Art gemacht wurden, zu hinterfragen und womöglich effizien- ter zu gestalten. Aber auch im Kontext des technologischen Wandels sei die Erfahrung von jungenMitarbeitenden für den Konzern von entscheidendemWert: „Wir sind stark von Je vielfältiger ein Team zusammengestellt ist, desto leichter fällt es ihm, kreativ Probleme zu lösen. GettyImages/fizkes Vorteile von Diversität in Unternehmen Sichert Offenheit und Lern­ fähigkeit des Unternehmens Stärkt die Zufriedenheit der Mitarbeitenden Erhöht die Attraktivität als Arbeitgebender Stärkt die Identifikation der Mitarbeitenden Querschnitt von 250 anonym befragten Führungskräften aus ganz Deutschland VERANTWORTUNGSBEWUSST FÜHREN 17 1 | 2021 top eins >> QUELLE: CHARTA DER VIELFALT 71% 71% 69% 75%

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