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Gemeinsam zu einer guten Entscheidung
Konsens oder Konsent? Das ist bei der Entscheidungsfindung im Team eine prinzipielle Frage. © raufeld

Führungskultur : Gemeinsam zu einer guten Entscheidung

Es gibt verschiedene Wege, im Team Entscheidungen zu treffen. Zwei Methoden sind die Konsens- und die Konsent-Entscheidung.

Gute, verantwortungsvolle Entscheidungen treffen – das ist eine Qualität, die von Menschen in leitenden Positionen erwartet wird. Gleichzeitig entscheiden vor allem Führungskräfte der unteren und mittleren Ebenen bei großen Themen selten allein. Zudem erproben immer mehr Unternehmen und Einrichtungen New-Work-Ansätze, die mehr Beteiligung aller Mitarbeitenden vorsehen.

Was Führungskräfte bedenken sollten: Nur wer vom Nutzen einer Maßnahme überzeugt ist, begeistert sich für deren Umsetzung – nachzulesen ist das in der DGUV Information „Beteiligung“. Und beteiligt werden können Beschäftigte nicht nur bei konkreten Aufgaben, sondern auch an Entscheidungen. Doch welche Methoden stehen zur Verfügung? Zwei Optionen für die Lösungsfindung in der Gruppe sind die Konsens- und die Konsent-Entscheidung.

Die Konsent-Entscheidung

Die finale Entscheidung wird nur dann getroffen, wenn keine schwerwiegenden Einwände (mehr) vorgetragen werden. Es geht also nicht darum, wie viele Personen für einen Vorschlag stimmen, sondern wer dagegen votiert – und mit welcher Begründung.

Ablauf der Entscheidungsfindung nach dem Konsent-Prinzip

Die moderierende Person referiert kurz die Informationen und Ziele zum Vorschlag. Dazu können die Teilnehmenden Fragen stellen. Dann folgt die erste Meinungsumfrage zum Vorschlag. Bei einer zweiten Meinungsumfrage können Teilnehmende ihre Meinung anpassen, falls das Gehörte diese beeinflusst hat. Anschließend kann der Vorschlag mithilfe der Ideen der anderen modifiziert werden. Und wird dann erneut vorgetragen.

Es folgt die Entscheidungsrunde, in der von der Moderation nach schwerwiegenden Einwänden gefragt wird. Schwerwiegend bedeutet: Schadet der Vorschlag dem Team/dem Unternehmen und dessen Zielen? Wenn nicht, gilt der Vorschlag als angenommen. Wenn doch, muss der Einwand entkräftet und der Vorschlag erneut angepasst werden. Bleibt der Einwand bestehen, wird der Vorschlag abgelehnt – oder die Entscheidung vertagt.

  • Vorteil: Alle Stimmen und Bedenken werden gehört, aber niemand verhindert die Entscheidung ohne einen begründeten Einwand.
  • Herausforderung: Gerade bei großen Gruppen kann der Zeitaufwand ziemlich hoch sein.

Die Konsens-Entscheidung

Die finale Entscheidung wird nur dann getroffen, wenn alle dieser zustimmen bzw. sich enthalten.

Ablauf der Entscheidungsfindung nach dem Konsens-Prinzip

Nachdem ein Vorschlag vorgetragen wurde, können Teilnehmende ihr Veto einlegen. Anders als bei der Konsent-Entscheidung auch ohne sachliche Begründung, etwa wegen persönlicher Bedenken. Dann wird so lange diskutiert und nachjustiert, bis alle einem Vorschlag zustimmen. Das kann auch dadurch erreicht werden, dass sich Einzelne enthalten – oder bereit sind, ihre Bedenken zurückzustellen.

  • Vorteil: Alle Stimmen werden gehört, kreative Kompromisse sind möglich.
  • Herausforderung: Ebenfalls oft zeitintensiv. Zudem können die Veto-Gründe auch persönlicher Natur sein. Und oft sind einzelne, meinungsstarke Personen bei den Diskussionen im Vorteil.