Führungskultur : Überzeugend argumentieren – Tipps für Führungskräfte
Führungskräfte treffen wichtige Entscheidungen und müssen sie auch ihren Beschäftigten mitteilen. Damit diese die Entscheidungen akzeptieren, gilt es, die Gründe und ihre Bedeutsamkeit überzeugend und nachvollziehbar zu kommunizieren. Dafür braucht es gute Argumente – also Aussagen, die mit Begründungen hinterlegt und mit Beispielen veranschaulicht werden.
Argumentieren: Verschiedene Argument-Typen
Faktenargumente ziehen nachweisbare und logische, am besten wissenschaftliche Fakten heran, sind gut verständlich und kaum anfechtbar. Sie sollten sich jedoch möglichst nicht zu sehr auf Einzelfälle beziehen, die durch andere Einzelfälle entkräftet werden könnten.
Beispiel: „Eine Studie der Unfallkasse zeigt, dass Rückenleiden zu den häufigsten Gründen für Krankheitstage gehören, weshalb die Teilnahme am Workshop ,Gesunder Rücken‘ verpflichtend ist.“
Autoritätsargumente basieren auf fundierter Sachkenntnis von Fachleuten – also von Personen eines bestimmten Sachgebiets, die aufgrund ihrer Expertise überzeugende Aspekte liefern.
Beispiel: „Wir haben mit einer Arbeitspsychologin der Universität Dortmund gesprochen. Sie bestätigt, dass für uns als hybrid arbeitendes Team regelmäßige Präsenztreffen wichtig sind. Deshalb wird es künftig pro Woche einen Büroanwesenheitstag geben.“
Analogisierende Argumente bauen Vergleiche zu anderen Bereichen auf, die nichts mit dem Thema zu tun haben müssen, aber der Veranschaulichung dienen und die Sachlage verständlicher machen.
Beispiel: „Wir brauchen für unsere Meetings eine bessere Struktur, in Zukunft wird es nun immer eine moderierende Person geben. Wie in einer Talkshow, da achtet ja auch jemand darauf, dass alle ausreden können und ihre Themen ausreichend Beachtung finden.“
Normative Argumente basieren auf Annahmen, Normen und Werten, die in der Gesellschaft weitverbreitet und größtenteils akzeptiert sind – und deshalb bei vielen auf Zustimmung stoßen.
Beispiel: „Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema, das uns alle angeht. Deshalb werden interne Dokumente jetzt nur noch beidseitig gedruckt, das spart Papier.“
Plausibiliätsargumente sind schnell und einfach nachvollziehbar, weil sie sich auf Erfahrungen oder allgemeingültige Annahmen stützen. Deshalb erscheint Gesagtes logisch und plausibel.
Beispiel: „Auch wenn Sie Routine in der Anwendung der Maschinen haben, sind die Schutztüren immer geschlossen zu halten. Man kennt das doch: Es geht 1.000 Mal gut – und beim 1001. Mal dann nicht mehr.“
Es gilt: Eine argumentative Unterhaltung sollte nie nur dem Ziel folgen, Argumente oder Einwände des Gegenübers zu entkräften, um kompromisslos den eigenen Standpunkt voranzutreiben. Zielführender ist immer ein offener Austausch und die transparente Begründungen von Entscheidungen