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Auf gute Ideen kommen mit der Kopfstandmethode
Endlich offiziell das Worst-Case-Szenario ausmalen? Mit der Kopfstandmethode ist das sogar Pflicht. © raufeld

Führungskultur : Auf gute Ideen kommen mit der Kopfstandmethode

Nicht allen fällt es leicht, am Arbeitslatz den Gedanken freien Lauf zu lassen. Die Kopfstandmethode bringt garaniert frischen Wind.

Stellen Sie sich einmal vor: Eine Abteilungsleiterin, ein Sicherheitsbeauftragter und zwei Beschäftigte sitzen zusammen und überlegen, wie sie die Kolleginnen und Kollegen dazu bewegen können, die Trittleiter zu benutzen, um ans oberste Regal zu gelangen – anstatt den wackligen Bürostuhl.

„Die Trittleiter sollten wir möglichst weit von den Regalen entfernt aufbewahren, am besten im Keller“, sagt die eine. „Und dass wir eine Aufstiegshilfe haben, verraten wir niemandem“, regt die andere an. Der Sicherheitsbeauftragte wirft ein: „Wir brauchen ein Plakat, das zur Verwendung des Bürostuhls aufruft!“

Alle lachen, die Stimmung ist gelöst. Die Vorgesetzte schreibt fleißig mit – so viel Eifer hat sie in einer Brainstorming-Runde schon lange nicht mehr erlebt.

Unerwartete Ergebnisse herauskitzeln

Was hier zum Einsatz kommt, ist die sogenannte Kopfstandmethode. Sie stellt Brainstorming im wahrsten Sinne des Wortes auf den Kopf. Statt nämlich nach echten Lösungen und Verbesserungspotenzialen zu suchen, gilt es zunächst, Hindernisse und negative Einflussfaktoren zu identifizieren. Gerade in dieser ungewöhnlichen Herangehensweise liegt aber das Geheimnis der Methode.

Denn für mehr Kreativität und Einfallsreichtum tut es einfach gut, die gewohnten Denkpfade zu durchbrechen und ein vielleicht schon vielfach durchdachtes Thema aus einer unüblichen Perspektive zu betrachten. Darüber hinaus motiviert die Kopfstandmethode genau zu dem, was wir alle am besten können, aber nur selten dürfen: das Worst-Case-Szenario ausmalen – und zwar in den schillerndsten Farben.

Erfolgreich brainstormen

Brainstorming ist der Klassiker unter den ...

Das Problem auf den Kopf stellen

Um mit der Kopfstandmethode zu starten, braucht es als Erstes eine passend formulierte Ausgangsfrage: „Was können wir tun, damit wir uns in den Pausen auf gar keinen Fall entspannen?“ Damit könnten Sie in der Brainstorm-Runde nach Ideen für eine bessere Pausenkultur suchen. „Wie halten wir Menschen davon ab, sich bei uns zu bewerben?“ Danach fragen Sie, wenn das Recruiting optimiert werden soll.

Der Ablauf unterscheidet sich ansonsten kaum vom gewöhnlichen Brainstorming. Die Teilnehmenden sind aufgefordert, ihre Ideen einzuwerfen, während eine vorher ausgewählte Person diese notiert. Zum Schluss geht es dann wieder auf die Füße: Die Ideen werden ins Positive gedreht und im besten Fall umgesetzt.