Gesundheitsschutz : Mit Lebensmittelallergie sicher arbeiten
Milch, Erdnüsse, Weizen, Sellerie und Soja zählen zu den Lebensmitteln, auf die Menschen häufig allergisch reagieren. Essen oder trinken die Betroffenen das Nahrungsmittel, auf das sie allergisch reagieren können, folgen zuweilen heftige Reaktionen. Oft sind die Atemwege, Magen oder Darm, der Kreislauf oder die Haut betroffen.
In besonders gravierenden Fällen erleiden Allergikerinnen und Allergiker einen Kreislaufzusammenbruch oder bekommen keine Luft mehr. Dann ist schnelles Eingreifen erforderlich und die Betroffenen müssen in die Notaufnahme. Mit einer Lebensmittelallergie ist also nicht zu spaßen.
Auf Allergene am Arbeitsplatz achten
Für Beschäftigte mit einer Lebensmittelallergie kann der Arbeitsalltag zum Spießrutenlauf werden. Ob in der Kantine, bei Geschäftsessen oder beim Geburtstagskaffee mit Kolleginnen und Kollegen: Betroffene sehen sich dem Risiko ausgesetzt, versehentlich die gefährliche Zutat zu sich zu nehmen und damit ihre Gesundheit aufs Spiel zu setzen.
Weil Unternehmen verpflichtet sind, auf sichere Arbeitsplätze hinzuwirken, sollten sie auch Lebensmittelallergien ihrer Beschäftigten berücksichtigen. Beispielsweise können Führungskräfte die Verantwortlichen der Kantine kontaktieren und vorschlagen, stets Mahlzeiten ohne das betreffende Allergen anzubieten. Zur Deklaration von Allergenen sind Kantinen ohnehin verpflichtet.
Bei Lebensmittelallergien betriebsärztlichen Dienst ins Boot holen
Bei der Planung betrieblicher Feiern sollten Führungskräfte zudem ein Auge darauf haben, dass auch Betroffene etwas essen können. Hilfreich ist es, Caterer auszuwählen, die mit der Problematik vertraut sind. Es kann auch ratsam sein, in gemeinschaftlich genutzten Räumen, wie Teeküche oder Pausenraum, mit einem Plakat auf den behutsamen Umgang mit Allergenen aufmerksam zu machen.
Bei schweren Lebensmittelallergien kann immerhin schon eine sehr kleine Menge des Allergens heftige Reaktionen auslösen. Kompetente Ansprechpersonen für den Umgang mit Allergien am Arbeitsplatz sind zudem Betriebsärztinnen und Betriebsärzte. Sie können Führungskräften dabei helfen, die richtigen Maßnahmen im Betrieb umzusetzen.
Über Lebensmittelallergie sprechen viele Betroffene am Arbeitsplatz nicht
Offen über Allergien am Arbeitsplatz zu sprechen, kann Betroffenen einiges erleichtern. Nicht selten schrecken Beschäftigte jedoch davor zurück, Details über ihre Gesundheit preiszugeben – etwa weil es einen zu starken Einblick in ihre Privatsphäre bedeuten würde, sie Stigmatisierung oder unabsehbare Folgen vermeiden wollen.
Über Unterstützung bei Allergien aktiv informieren
Führungskräfte sollten allgemein bekannt machen, welche Arten der Unterstützung Betroffene erhalten können. Ratsam ist es auch, zu signalisieren, dass sie ein offenes Ohr für die Anliegen der Beschäftigten haben. Insbesondere dann, wenn der Arbeitsplatz oder die Arbeitsbedingungen angepasst werden müssen.
Wichtig ist dabei, die persönlichen Grenzen von Beschäftigten zu beachten. So sollte eine Führungskraft nur dann Änderungen im Unternehmen in Gang setzen, wenn sich die betroffenen Personen ausdrücklich wünschen, dass ihre Allergie am Arbeitsplatz berücksichtigt wird.