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Wie sinnvoll sind Nahrungsergänzungsmittel?
Wer sich gesund ernährt, erzielt durch Nahrungsergänzungsmittel keinen Mehrwert für die Gesundheit. © Adobe Stock/freshidea

Gesundheitsschutz : Wie sinnvoll sind Nahrungsergänzungsmittel?

Müde, schlapp, antriebslos: Schnell wird dann zum Nahrungsergänzungsmittel gegriffen. Doch nicht immer ist die Einnahme sinnvoll.

Seit Jahren steigt die Nachfrage nach Nahrungsergänzungsmitteln (NEM). Die Pandemie hat diesen Trend abermals verstärkt: Nach Angaben des amerikanischen Konzerns IQVIA stieg der Umsatz im ersten Halbjahr 2020 auf rund 1,15 Milliarden Euro und damit um 7,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das heißt aber keinesfalls, dass es auch sinnvoll ist, Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Co. über Präparate einzunehmen.

Das generelle Urteil der Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE), des Robert Koch-Instituts (RKI) und des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) fällt eindeutig aus: Gesunde Menschen benötigen keine NEM – zumindest wenn sie sich einigermaßen ausgewogen ernähren und regelmäßig draußen aufhalten. Dann nehmen sie alle benötigten Stoffe über die Nahrung oder das Licht auf.

Vitamin-D-Bildung nimmt im Alter ab

Doch es gibt Ausnahmen, in denen das Urteil der Fachwelt nicht ganz so eindeutig ausfällt. Zahlreiche Erkrankungen beispielsweise stehen im Zusammenhang mit einem Vitamin-D-Mangel, darunter Knochenerkrankungen wie Rachitis und Osteomalazie. Auch nimmt die körpereigene Vitamin-D-Bildung mit dem Alter ab. Für einen guten Vitamin-D-Haushalt reicht es zwar, von Frühling bis Herbst einige Minuten täglich in der Sonne zu verbringen.

Doch kann es bei schmerzenden Knochen, häufigen Infekten, Müdigkeit und einer nachlassende Leistungsfähigkeit sinnvoll sein, seinen Vitamin-D-Spiegel prüfen zu lassen. Sind die Werte niedrig oder wird ein Mangel festgestellt, wird eine medizinische Fachkraft zu einer Vitamin-D-Substituierung raten. Auch bei bestimmten Diäten oder Ernährungsweisen ist die Einnahme von NEM zu erwägen.

Zur reinen Leistungssteigerung werden die Tabletten, Pulver und Pillen jedoch nicht empfohlen. So zeigte eine Untersuchung des Deutschen Olympischen Sportbundes 2014, dass selbst Leistungssportler NEM nur in Ausnahmefällen und unter fachlicher Aufsicht einnehmen sollten

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