
Umfragen : Führungskräfte selten auf Umgang mit Todesfall vorbereitet
Trauer, Unsicherheit, Hilflosigkeit: Stirbt eine Kollegin oder ein Kollege, kann das eine ganze Reihe von Emotionen im Team auslösen. In manchen Fällen können auch Fragen und Schuldgefühle eine Rolle spielen. Daher kann es sinnvoll sein, dass insbesondere die Führungskräfte auf einen Todesfall im Team vorbereitet sind. Doch das wird laut einer aktuellen Umfrage unter Lesenden der top eins in vielen Unternehmen und Einrichtungen versäumt: Knapp 80 Prozent der befragten Führungskräfte gaben an, gar nicht auf den Umgang mit einem Todesfall vorbereitet worden zu sein. Lediglich 10,8 Prozent haben an einer Schulung zum Thema Krise und Sterben teilgenommen, 5 Prozent an einem Coaching. 4,2 Prozent gaben an, andere Maßnahmen absolviert zu haben.

Knapp 60 Prozent der Befragten gab an, dass es in ihrem Team bereits einen Todesfall gab. Somit wurden viele Führungskräfte mit einer solchen Ausnahmesituation konfrontiert, ohne in ihrer Rolle als Vorgesetzte darauf vorbereitet worden zu sein. Insgesamt haben 396 Personen an der nicht-repräsentativen Umfrage teilgenommen. Nicht alle Fragen wurden auch von allen Teilnehmenden beantwortet.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um Betroffene zu unterstützen
Etwas besser steht es um die Unterstützung, die Unternehmen und Einrichtungen den Betroffenen nach einem Todesfall anboten. Die Hälfte der Befragten gab an, dass es betriebliche Angebote für Angehörige oder Kolleginnen und Kolleginnen der verstorbenen Person gab. 44,1 Prozent verneinten die Frage, 5,5 Prozent wissen es nicht. Mit 79,8 Prozent steht der Austausch im Team deutlich an der Spitze. Es folgen Gespräche mit Führungskräften (67,2 Prozent) sowie Gedenkveranstaltungen und Erinnerungsorte (52,9 Prozent). Nur wenige Unternehmen und Einrichtungen bieten psychologische bzw. psychosoziale Betreuung an (je 24,4 Prozent), bei nur 21 Prozent sind Gespräche mit einer Trauerbegleitung möglich.

Unabhängig von einem konkreten Trauerfall können zahlreiche Maßnahmen im Unternehmen etabliert werden, die Beschäftigte und Führungskräfte gezielt auf Krisen und Trauer vorbereiten und im Fall der Fälle unterstützen. Auch darauf wird in vielen Unternehmen verzichtet. 46,6 Prozent der Befragten gaben an, dass es an ihrem Arbeitsplatz keine Angebote zum Umgang mit Trauer und Krisen gibt. Bei 36,8 Prozent wird psychologische Beratung und Betreuung bereitgestellt. Eher selten sind Krisenpläne oder Betriebliches Notfallmanagement (17,7 Prozent) oder langfristige Unterstützung und Nachsorge (10,6 Prozent).